Der erste Tag eines neuen Mitarbeiters als Chef
Haben Sie sich endlich für Ihren neuen Mitarbeiter entschieden?
Vielleicht war es ein eine schwere Entscheidung, vielleicht war es aber auch ganz leicht. Manchmal wissen wir sofort, was gut ist, und manchmal kommen wir einfach nicht zu einem Ergebnis. Dann wägen wir ewig ab und suchen nach Argumenten, dafür und dagegen.
Doch ganz egal, wie schwierig der Prozess war, jetzt ist er da, der erste Arbeitstag für Ihren neuen Mitarbeiter, und der fühlt sich für ihn ein bisschen so an, wie der erste Schultag. Alles ist neu und fremd, er muss sich zunächst erst einmal orientieren. Machen Sie es ihm so leicht wie möglich. Obwohl Sie einen Vertrag miteinander haben, befinden Sie sich immer noch in der Werbungsphase. Jetzt gilt es, es die gegenseitigen Versprechen einzulösen.
Finden Sie diese Formulierung gerade etwas eigenartig? Ok, wenn Ihnen „Vertragserfüllung“ besser gefällt, dann soll mir das Recht sein.
Lange zusammenbleiben – das ist das Ziel
Den ersten und den zweiten Eindruck haben Sie voneinander in der Bewerbungsphase gewonnen. Jetzt geht es darum, ob Sie die nächsten Arbeitsjahre gemeinsam verbringen wollen und können. Manchmal stellt es sich eben erst im Alltag heraus, ob man tatsächlich miteinander kann.
Wenn Sie bei der Auswahl sorgfältig waren, ist die Wahrscheinlich sehr hoch, dass Sie beide eine gute Wahl getroffen haben.
Dennoch, der erste Tag bedeutet zunächst einmal einen erhöhten Puls, insbesondere für Ihren neuen Mitarbeiter. Jetzt können Sie die nächsten Pluspunkte sammeln.
Seien Sie präsent, bereiten Sie alles und alle die es angeht vor.
Es reicht nicht, dass Sie mal kurz Ihren Mitarbeitern sagen: „Ach übrigens, morgen fängt ein Neuer an!“ Wenn dieses Maß an Wertschätzung durch die Bude weht, hört der Neue bestimmt bald wieder auf.
Der gute Start
Also, was macht den Start in ein neues Arbeitsumfeld leichter?
Ich finde es ist unbedingt nötig, dass Sie persönlich da sind, auch oder ganz besonders dann, wenn Sie sonst erst später kommen.
Aber blicken wir erst noch einmal ein paar Tage zurück.
Welche Vorbereitungen sind erforderlich, damit der neue Kollege merkt, dass er willkommen ist?
Wie blöd fühlt man sich, wenn man irgendwo neu anfängt, und keiner weiß, dass man kommt und wer man ist.
Informieren Sie die direkten Kollegen wer ihr neuer Kollege ist. Legen Sie fest, wer in den ersten Tagen als Ansprechpartner zur Verfügung steht und überlegen Sie, welche Aufgaben Ihr neuer Mitarbeiter als Einstieg übernehmen kann. So bekommt er schnell einen guten Überblick über Strukturen und Abläufe.
Sind die Kollegen informiert, können sie die zusätzliche Aufgabe „neuen Kollegen einarbeiten“ einplanen, sich entsprechen vorbereiten und mit Ihnen abstimmen.
Entlasten Sie den Ansprechpartner (teilweise) vom Tagesgeschäft, so dass er ausreichend Zeit hat, Fragen zu beantworten und gegebenenfalls auch zu unterstützen. Diese Zeit ist gut investiert, je schneller sich ein neuer Mitarbeiter zurechtfindet, desto besser.
Wer erlebt, dass es erwünscht ist, Fragen zu stellen, wird keine Zeit damit vergeuden, sich die notwendigen Antworten zusammenzuphantasieren und es entstehen weniger Fehler und es gibt weniger verdaddelte Zeit.
Weichen stellen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit
So wie der erste Eindruck bei einer Begegnung mit Menschen die Weichen für die Beziehung stellt, so haben Sie die Chance in den ersten Tagen auch die Weichen für eine gute und langfristige Zusammenarbeit zu stellen.
Es geht natürlich darum, dass Ihr neuer Mitarbeiter schnell Teil Ihrer Mannschaft wird, damit er das Geld auch verdient, das er bekommt.
Neben der Kenntnis der Arbeitszeiten und Arbeitsaufgaben, sollte er auch die Unternehmenswerte kennen, und sich dem gewünschte Umgang miteinander, mit Kunden und Geschäftspartnern anpassen.
Und hier sind ganz besonders Sie als Vorbild gefordert. „Mitarbeitererziehung“ ist wie Kindererziehung, und da passt ein Zitat von Albert Einstein relativ gut: „Es gibt keine vernünftigere Erziehung als Vorbild zu sein, wenn es nicht anders geht, ein abschreckendes!“
Halten Sie es mit dem ersten Teil des Zitates, seien Sie ein gutes Vorbild, und leben Sie vor, was Sie von Ihren Mitarbeitern erwarten.
Und sonst noch
Dass sich jemand kümmert, als geduldiger Ansprechpartner in den ersten Tagen zur Verfügung steht und ausreichend Zeit hat, ist eine Sache.
Genauso wichtiges ist es, dass alles für den neuen Kollegen vorbereitet ist. Es hängt natürlich davon ab, was von Firmenseite (branchenüblich) bereitgestellt werden muss, und was im Vertrag vereinbart wurde.
Der Arbeitsplatz sollte vorbereitet sein, erforderliches Arbeitsmaterial bereitliegen und der Computer eingerichtet sein.
Notwendige Arbeitskleidung – in der richtigen Größe!, ein Spint, Firmen-Handy, Schlüssel und was er sonst noch braucht, sollten vorhaben sein.
Eigentlich kann man es mit einem guten Wellness-Hotel mit vergleichen. Nee, ich meine nicht, dass Ihre Mitarbeiter sich in einer Wohlfühloase einen schönen Tag machen sollen. Ich denke an die Informationsmappe, die dem Hotelgast alle wichtigen Informationen gibt. Neben allgemeinen Informationen, Telefonliste, Serviceangeboten und Öffnungszeiten der Hoteleinrichtungen gibt es weitere Informationen über die Umgebung. Die Mappe gibt dem Gast Orientierung und beantwortet seine wichtigsten Fragen.
Bademantel und Hotelpantoffeln liegen ebenso bereit wie eine kleine Aufmerksamkeit. Ist alles stimmig fühlt sich er Gast willkommen.
Und auch der neue Mitarbeiter freut sich, wenn alles für ihn vorbereitet ist.
Ausgleich von Geben und Nehmen.
Wer als neuer Mitarbeiter von allen Seiten Aufmerksamkeit erhält, wer einen guten Start hat wird sich schnell zugehörig fühlen. Er wird sich zügig eingewöhnen und etwas zurück geben. Das ist nicht nur seine Arbeitskraft, die er dem Unternehmen „verkauft“, sondern er wird sich auch persönlich engagieren und die Firma durch seine Person und Persönlichkeit wertvoller machen.
Wenn die Arbeit Spaß macht, die Kollegen nett sind, und die Stunden im Betrieb nicht von der Sehnsucht nach Feierabend bestimmt werden, hat der Chef ganz viel richtig gemacht.
Wie sich eine hohe emotionale Bindung der Mitarbeiter für das Unternehmen bezahlt macht, weist wie in jedem Jahr, die Gallup-Studie aus.
Mitarbeiter, die voll und ganz zu Ihrem Unternehmen stehen, was nicht heißt, dass sie zu allem Ja sagen, und alles kritiklos hinnehmen, sondern dass sie mit Herz, Hirn und Hand ihren Job machen, sind für jedes Unternehmen ein Hauptgewinn.
Sie haben es in der Hand.
Als Bonus zu diesem Beitrag habe ich für Sie einen Leitfaden für den guten Einstieg eines neuen Mitarbeiters.
Schicken Sie mir eine E-Mail an post@unternehmensnachfolge.coach mit dem Betreff „Guter Start für neue Mitarbeiter“ und ich sende Ihnen das Dokument zu.