Die erste Stellenanzeige als Chef

Natürlich wünscht man sich als Chef, dass die Geschäfte so gut laufen, dass man weitere Mitarbeiter beschäftigen kann, aber diese ganze leidige Suche über eine Stellenanzeige würde man nicht vermissen. Am allerschönsten wäre es, man müsste sich nicht um die Mitarbeitersuche kümmern.
Und sie muss tatsächlich nicht immer sein, es gibt auch andere Möglichkeiten.

Der einfachste, und vielleicht sogar der beste Weg, gute Mitarbeiter zu finden, ist der, über Empfehlungen. Fragen Sie Menschen die Sie schätzen und die sie schätzen. Wer Empfehlungen ausspricht, steht auch mit seinem guten Ruf im Wort, so dass weder Ihre engagierten Mitarbeiter, noch Ihre Freunde, Bekannte oder Geschäftspartner ein Interesse an einer schlechten Empfehlung haben. Auf welche Empfehlungen Sie vertrauen können, wissen Sie bestimmt, und die endgültige Entscheidung liege sowieso bei Ihnen.
Empfehlungen aus dem Mitarbeiterkreis haben den zusätzlichen Vorteil, dass bereits eine Vorauswahl getroffen wird, und eine gute Zusammenarbeit sehr wahrscheinlich ist.
Kein Mitarbeiter wird sich für einen neuen Kollegen stark machen, wenn er nicht davon überzeugt ist, dass die Zusammenarbeit gelingt, und dass „der Neue“ gut in die Mannschaft passt.

Eine weitere Möglichkeit, neue gute Mitarbeiter zu finden, können die eigenen Auszubildenden sein, insbesondere, wenn sie im letzten Lehrjahr sind. Nicht alle Ausbildungsbetriebe können oder wollen ihre Auszubildenden übernehmen, und nicht alle Auszubildenden wollen in ihrem Lehrbetrieb bleiben.
Fragen Sie doch Ihre Auszubildenden, ob nicht jemand aus der Berufsschulklasse nach der Ausbildung einen neuen Arbeitgeber sucht.

Und der Blick ins eigene Netzwerk lohnt sich auch. Berufskollegen in Verbänden, Mannschaftskameraden im Sportverein oder die Runde am Stammtisch (gibt’s das heute überhaupt noch – naja, Sie wissen was ich meine), irgendjemand kennt immer irgendwen, der in Frage kommt. Machen Sie Werbung für die freie Stelle.

 

 

Doch wenn das alles nichts hilft

Trotz allem kommen Sie manchmal nicht darum herum, den üblichen Weg zu wählen, die Stellenanzeige. Gerade wenn es die erste Stellenausschreibung ist, ist es wirklich mühsam. Zunächst stellt sich die Frage nach dem geeigneten Medium? Regionale oder überregionale Tageszeitung, Jobportale im Internet, die eigene Homepage, oder doch das Schwarze Brett im Supermarkt?
Ganz klar, es kommt darauf an! Es kommt auf die Stelle an, darauf, wo Ihr Wunschmitarbeiter vermutlich am ehesten sucht oder auf die Kosten der Anzeige.

 

 

Wissen Sie wen Sie wollen?

Wenn Sie sich für ein Medium entschieden haben, brauchen Sie Klarheit, wie er denn sein soll, Ihr Wunschmitarbeiter? Was soll er können? Was sind seine Aufgaben?
NATÜRLICH muss er motiviert sein, flexibel, teamfähig, engagiert, er soll eigenverantwortlich arbeiten, über Berufserfahrung verfügen….
Ach wissen Sie was, lesen Sie doch einfach mal Stellenanzeigen. Sie werden sich wundern, wie oft Wonderwoman und Superman gesucht werden.
Wenn Sie alles suchen, kriegen Sie auch alles (als Bewerbung), denn jedem Bewerber ist klar, dass niemand alle gewünschten Fähigkeiten und Stärken mitbringt. Also bekommen Sie einen Stapel an Bewerbungen, die bestenfalls alle irgendeine Anforderungen erfüllen.
Oder Sie bekommen gar keine Bewerbungen, weil sich keiner traut oder Ihre Anzeige so langweilig ist, wie die meisten anderen. Schade um Ihre Zeit und um Ihr Geld – bis dahin.

Viel geschickter ist es, wenn Sie die Anforderungen erwähnen, die Ihnen wirklich wichtig sind. Wenn Sie alles Mögliche aufzählen, gehen die Besonderheiten, das was Ihr Unternehmen voranbringt, unter.
Ist es erforderlich, motivierte Mitarbeiter zu suchen, weil sich ansonsten nur gelangweilte Bewerber melden? Und was genau würde „flexibel“ bedeuten? Flexibel in Bezug auf Inhalte, weil Sie jemanden brauchen, der ohne große Vorbereitung überall schnell anpacken kann, oder flexibel, weil Arbeitszeiten oft nicht planbar sind?
Und wer seine Aufgaben, ganz für sich erledigen kann, muss nicht teamfähig sein, aber im Sinne einer guten Grundstimmung im Unternehmen, wünscht man sich sicher jemanden der kollegial ist, denn Klookschieter und Meckerbüttel will auch keiner.

Nachdem Sie nun wissen, was Sie sich unter Umständen sparen können, haben Sie Platz für das, was Ihren Wunschmitarbeiter tatsächlich auszeichnen soll. Welche Arbeiten soll er machen? Braucht er besondere Qualifikationen und Fähigkeiten? Vertritt er Ihre Firma nach außen, zum Beispiel bei Kunden oder Geschäftspartnern?
Oder brauchen Sie einen weiteren Experten für ein Team, dass Hand in Hand mit den Kollegen arbeiten muss, und dadurch die gemeinsame Verantwortung für die Aufgabe entsteht? Dann brauchen Sie natürlich jemanden der teamfähig ist.
Es lohnt sich, sich hier die Zeit zu nehmen, und genau zu beschreiben, was Sie wollen. Allgemeines Blabla und abgeschriebene, schön klingende Texte bringen Ihnen nicht die Bewerber, die Sie wollen, sondern nur zusätzliche Arbeit.

 

 

Und was haben Sie zu bieten?

In Zeiten des Fachkräftemangels sollten Sie sich eigentlich bei Ihren zukünftigen Mitarbeitern bewerben. Was macht Sie als Arbeitgeber besonders begehrenswert? Vielleicht sind Sie in Ihrer Branche die Nummer 1, weil Sie ein besonderes Verfahren entwickelt haben, und jeder Mitarbeiter stolz ist, daran beteiligt zu sein. Oder Sie können aufgrund Ihres Know-hows besonders anspruchsvolle Aufträge übernehmen, deren Umsetzung jeweils eine Herausforderung ist und gleichzeitig anspornt. Erwähnen Sie vor allem die Extras, die Ihr Unternehmen besonders machen, und die für den Arbeitnehmer, und dadurch auch für Ihr Unternehmen, einen tatsächlichen Mehrwert bieten.

Und falls es Ihnen liegt – durch eine Prise Humor, Selbstironie oder Provokation hebt sich Ihre Anzeige von den vielen anderen, austauschbaren Anzeigen ab. Alles was Ihr Unternehmen von anderen unterscheidet, macht es interessant.
Sollen sich doch die anderen im Mittelmaß-Dschungel verlieren, umso besser für Sie.

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